Freiwillige CO2 Kompensation

Freiwillige CO2-Kompensation: Fakten und Problem

Der moderne, vor allem der ‘westliche’, Mensch, verursacht mit Heizen, Fahren, Fliegen und Fleischessen etc. Treibhausgasemissionen und trägt damit zum menschengemachten Klimawandel bei.

Die Idee der freiwilligen CO2-Kompensation ist, dass man den eigenen Ausstoss an klimaschädlichen Gasen ausgleichen kann, indem man CO2-Zertifikate aus Klimaschutzprojekten kauft. Solche Projekte fördern typischerweise den Ausbau von Solarstrom, Biogasanlagen sowie Wind-und Wasserkraft und ersetzen fossilen Energieträger. Ein Zertifikat entspricht einer Tonne klimaschädlicher Emissionen, die in bzw. wegen einem Projekt nicht entstehen. Egal, wo das ist, denn Treibhausgase verteilen sich in der Atmosphäre. Hat man genug Zertifikate gekauft, um seine Emissionen auszugleichen, darf man sich klimaneutral nennen.

Das Problem:

·       Individuell: Zu kompensieren regt nicht dazu an, Emissionen zu vermeiden. Schnell mal kompensieren und dafür etwas zahlen, geht rasch, ist praktisch und suggeriert: Klimaschädliches Verhalten ist okay, solange man kompensiert. Doch es geht darum, weniger Emissionen zu produzieren. Besser ist also zu vermeiden und zu reduzieren.

·       Für Firmen: Firmen verursachen zwar wesentlich mehr klimaschädliche Gase als Einzelpersonen, zahlen ab einem bestimmten Volumen bei den meisten Anbietern aber deutlich weniger. Denn wenn Unternehmen grosse Mengen klimaschädlicher Gase verursachen und diese kompensieren, kann mit dem Erlös viel mehr im Klimaschutz umgesetzt werden, als wenn einzelne Privatpersonen kompensieren. Selbst dann, wenn die Unternehmen dafür einen wesentlich wenigerr zahlen müssen, so die Logik vieler Anbieter. Nur besteht die Gefahr, dass niedrige CO2-Preise dazu führen, dass es wesentlich attraktiver ist, zu kompensieren als das eigene klimaschädliche Verhalten zu verändern. 

Doch wenn nichts anderes geht, ist Kompensation richtig, weil es viele gute Klimaschutzprojekte dank Kompensiationszahlungen gibt; leider wird aber auch Schindluder betrieben, siehe zum Beispiel den Southpol-Skandal von 2023.

Gute Klimaschutzprojekte unterliegen strengen Kriterien. Es gibt zahlreiche Standards, die im Prinzip versprechen, dass solche Kriterien eingehalten werden.

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Das deutsche Umweltbundesamt hat deshalb im Ratgeber «Die freiwillige CO2-Kompensation» die wichtigsten Standards mit ihren Merkmalen übersichtlich zusammengestellt.

  • BAFU kann man sich ebenfalls vertieft informieren.
co2 mit solarvignette indrekt mkompensieren